Kinder, Karriere und eine Schwäche für Latte Macchiato.

Tanya Neufeldt alias Lucie Marshall (Foto: © Die Hoffotografen GmbH)

5 Fragen an… Tanya Neufeldt vom Blog Lucie Marshall

Tanya Neufeldt alias Lucie Marshall (Foto: © Die Hoffotografen GmbH)
Tanya Neufeldt alias Lucie Marshall (Foto: © Die Hoffotografen GmbH)

 

1. Du standest als Schauspielerin schon fest im Berufsleben, als du mit 37 Jahren deinen Sohn bekommen hast. Jetzt bist du außerdem erfolgreiche Bloggerin, Kolumnistin und im September erscheint dein erstes Buch „Auf High Heels in den Kreißsaal“. Hast du eine Geheimformel, wie du das alles unter einen Hut bekommst?

Die gute Nachricht ist – es gibt keine Formel! Es ist und bliebt ein Balanceakt Familie, Job und die eigenen Wünsche unter einen Hut zu bekommen. Aber man kann ja zum Glück selbst entscheiden, ob man dabei schlechte Laune bekommt oder nicht. Ich versuche zumindest meine gute Laune zu behalten und Spaß an allen Projekten und meinem Leben und meiner Familie zu haben. Das klappt oft ganz gut und manchmal auch so gar nicht. Aber so ist eben das Leben!

2. Im Buch schimpft Lucie über die schlecht blondierte Zwanzigjährige, die sagt, sie habe auf Torschlusspanik Mitte 30 keine Lust. Kann man als Frau Karriere trotz Kindern machen, gerade wegen der Kinder oder sind die Kinder am Ende gar nicht der entscheidende Faktor?

Für mich war mein Sohn, das Beste was mir passieren konnte: Privat wie beruflich. Mich hat seine Geburt einfach auf den Topf gesetzt und ich habe mir noch mal sehr genau überlegt, warum ich was und vor allem wie machen will. Ich glaube Kinder sind eine absolute Bereicherung, leider wird das in unserer Gesellschaft aber immer noch anders gesehen. Wenn man Mutter wird stürzt man zu oft kopfüber in die Mutterschublade, frei nach dem Motto: „Ab jetzt ist die total unflexibel!“ Dass Mütter meistens großartige Managerinnen sind, empathisch, vielseitig und zäh wie Zehnkämpfer, wird dabei völlig außer Acht gelassen.

3. Um bei Lucie zu bleiben: Dein Alter Ego kann sich so herrlich schön aufregen, so wunderbar übertreiben und spricht oft das aus, was viele Mütter sonst nur heimlich denken. Brauchen wir vielleicht alle unsere eigene Lucie im Leben?

Es ist einfach unheimlich entspannend, mal ordentlich auf die Kacke zu hauen! Ich kann das sehr empfehlen. Aber wer nicht seine eigene Lucie haben möchte (die kann auch anstrengend sein), der kann gerne bei mir mitlesen. Zusammen fluchen und lachen macht sowieso mehr Spaß!

4. Und jetzt mal ganz aus dem persönlichen Nähkästchen einer berufstätigen Mutter geplaudert: Schlechte Tage mit vollgekotzter Seidenbluse als krönenden Abschluss gibt es leider immer wieder. Hast du Tipps, wie man wieder ein bisschen Glamour in den Alltagswahnsinn bekommt?

DAS ist eine große Herausforderung. Immer wieder. Glamour und Alltag wollen einfach kein Paar werden. Mir hilft es aber schon, wenn ich schönen Lippenstift auftrage oder mir ein neues Parfum gönne. Oder mich ab und zu mit Freundinnen zu Lunch und Tratsch zu verabreden. Oder abends nicht die Fischstäbchenreste zu essen, sondern mit meinem Mann schön essen zu gehen oder sogar eine Kerze anzuzünden.

Und wenn mein Sohn schläft, dann liebe ich es, mich mit Gesichtsmasken und Augenmasken und Haarmasken bei Kerzenlicht und mit einem Glas Rotwein in die Badewanne zu legen.

5. In deinem Blogartikel „Auf uns Mütter“ schreibst du darüber, dass sich Mütter oft (unbeabsichtigt) gegenseitig in die Pfanne hauen und forderst: „Wir sollten Champagner trinken, uns gegenseitig auf die Schulter klopfen und uns anfeuern wie beim Marathon!“ Sind wir einfach schlecht darin uns selbst auch mal zu feiern und wenn ja, warum? 

Wir Mütter tendieren dazu unser Licht unter den Scheffel zu stellen. „Ich bin NUR Mutter…“, hört man zu oft. Mutter sein ist einer der verantwortungsvollsten Jobs überhaupt. Das wird an allen Ecken und Enden vergessen. Vor allem aber wir Mütter vergessen das selbst ganz oft. Ich frage mich auch woran das liegt. Gesellschaftlich definieren wir Leistung oft damit, wie viel Geld erwirtschaftet wird, anstatt sich anzuschauen, wie viel Herzblut jemand investiert. In Holland werden zum Geburtstag der Kinder auch die Mütter beschenkt. Ich finde, das ist ein sehr schönes Symbol. Das sollten wir auch einführen.

 

Zu guter Letzt: Wo kann man dich im Netz noch überall finden, wenn man mehr von dir lesen möchte und gibt es etwas, das du unbedingt noch loswerden möchtest?

Stalken kann man mich hier: www.luciemarshall.com und außerdem auf Facebook, Twitter und Instagram. Wer Lust hat, zu einer der Lesungen zu kommen, der kann sich hier anmelden: www.luciesworld.de

 

Ganz neu ist jetzt der Lucie Marshall Youtube Kanal! Ich plane eine Webserie zu Lucie Marshall. Und den Trailer dazu kann man schon mal sehen.

Es wird jetzt bis Ende des Jahres immer wieder neue Ausschnitte aus der erste Folge der Serie geben. Also, wer sofort informiert werden möchte, wann der nächste Ausschnitt kommt, dann schnell den YouTube Kanal abonnieren! Und wem es gefällt, dann freue ich mich sehr über ein Daumen hoch und wenn ihr es teilt!

Danke, liebe Tanya für deine Antworten und den Trailer. Ich habe herzlich gelacht! 

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Inhaberin von NetWorkingMom.de. Als bekennende Latte-Macchiato-Mama trägt sie nicht nur interessante Netzfundstücke zusammen, sondern plaudert in der Kaffeeküche recht scharfzüngig über die Merkwürdigkeiten, die einem als berufstätige Mutter so begegnen. Mehr Lifestyle und Kinderkram gibt's im Zweitblog www.BerlinFreckles.de

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