Jetzt bin ich in der zweiten Woche als arbeitende Mama. Nicht, dass ich in meinen elf Monaten Elternzeit bisher nur gefaulenzt hätte, aber heute Morgen, als ich die Tür zum Büro aufschloss, dass man sich ganz schnell an das Arbeiten gewöhnt. Noch ist alles neu und aufregend, doch die Routine gesellt sich schon zu mir an den Schreibtisch. Weniger schnell gewöhne ich mich scheinbar daran, nicht mehr 24 Stunden am Tag meine kleine Dame um mich zu haben. Irgendetwas fehlt. Vielleicht bräuchte ich ja ähnlich wie im Kindergarten eine Eingewöhnungszeit in den Büroalltag? Vielleicht erst einmal ein wenig mitspielen und die Zeit dann allmählich verlängern wie im Berliner Eingewöhnungsmodell?
Es scheint auch, als müsste ich mich daran gewöhnen, dass es meinen Sprösslingen beim Papa einfach prächtig geht. Natürlich freuen sie sich, wenn sie mich am Nachmittag wieder sehen, aber ich merke, dass sie mich nicht so sehr vermissen, wie das eitle Mütterherz das vielleicht gern hätte. Das Gefühl, schier unersetzlich zu sein, schmeichelt den meisten Müttern ja doch mehr, als sie offen zugeben würden. Ich nehme mich da nicht aus.
Als ich letzte Woche meine Familie auf dem Spielplatz buddelnd vorfand und freudestrahlend auf sie zukam, reckten sich drei Köpfe nach oben. Von meinem Mann bekam ich einen langen, von meinen beiden Kleinen nur jeweils einen ganz flüchtigen Kuss. Für mehr war einfach keine Zeit, weil sie dringend weiter Sand schaufeln mussten.
Ach ja… Jetzt zur Ablenkung erst einmal einen Kaffee!