Kinder, Küche und Karriere? Sind Männersache. Diese Meinung vertritt die Erfinderin des Preises Spitzenvater des Jahres, die Wirtschaftsprofessorin Dr. Ulrike Detmers. Sie ist Mitglied der Geschäftsführung und Gesellschafterin in der Mestemacher Gruppe, die im März den Mestemacher Preis Spitzenvater des Jahres 2013 vergibt. Heute flatterte die Einladungskarte zur Preisverleihung an NetWorkingMom.de mit der Post ins Haus. Nachdem ich im letzten Jahr bei der Preisverleihung zur Managerin des Jahres dabei sein durfte, werde ich mir den Spitzenvater des Jahres natürlich nicht entgehen lassen.
Die Großbäckerei Mestemacher würdigt 2013 zum achten Mal das praktizierte partnerschaftliche Ehe- und Familienmodell seitens des Vaters. Die Kandidaten werden dabei vorgeschlagen. Zwei von ihnen werden am Ende gewinnen und je 5.000 Euro Preisgeld erhalten.
Was macht einen Vater zum Spitzenvater des Jahres?
Um sich am Ende auf dem Siegerpodest wieder zu finden, müssen die Väter vor allem zwei Anforderungen erfüllen, heißt es.
Erstes Kriterium ist die Flexibilität. „Der Spitzenvater des Jahres wirkt situationsbedingt mit bei der Kleinst-, Klein- und Schulkinderbetreuung und deren altersgemäßer Förderung. Er handelt aus Überzeugung und stimmt mit der Mutter darin überein, dass Flexibilität die berufliche und die familiäre Leistungsfähigkeit erhält.“, heißt es im Pressetext zur Preisverleihung. Ich mag das Wort „situationsbedingt“ sehr. Es steht für die unvorhersehbaren Situationen, die jeden noch so ausgetüftelten Plan von Work-Life-Balance ins Wanken bringen. Denn sind wir ehrlich. Es sind ja nicht die ganz „normalen“ Tage, die berufstätige Eltern vor Herausforderungen stellen.
Partnerschaftlichkeit ist das zweite Kriterium für einen echten Spitzenvater des Jahres. Dazu steht im Pressetext: „Der Spitzenvater ermöglicht die Zweiversorgerfamilie: Er hält es für sinnvoll, dass beide Elternteile erwerbstätig sind und gemeinsam das Familieneinkommen erwirtschaften. Beide Elternteile haben eine eigene Altersversorgung und stärken damit die familiäre Kaufkraft sowie den familiären und wirtschaftlichen Nutzen.“
Ohne Kinder, Küche und Karriere kein Preis als Spitzenvater.
Das Projekt „Mestemacher Preis Spitzenvater des Jahres“ strebt danach, die Wichtigkeit der Rolle des Vaters für die Entwicklung des Kleinst-, Klein- und Schulkindes ins öffentliche Bewusstsein zu rufen. Das Projekt bricht mit der traditionellen Vorstellung, dass für die ersten Monate und Lebensjahre allein die Mutter zuständig ist. Betont wird vielmehr die Notwendigkeit einer intensiven Beziehung zwischen Vätern und ihren Kindern von Anfang an. Prof. Dr. Ulrike Detmers definiert Spitzenväter so: „Wenn Väter motiviert sind und es als eine wichtige Aufgabe in ihrem Leben begreifen, Kinder, Küche und Karriere unter einen Hut zu bringen, dann können sie das genauso gut wie motivierte Frauen und Mütter.“
Und wie wird man als Vater zum Kandidaten für die Auszeichnung als Spitzenvater des Jahres? Ein Spitzenvater wird von einer Person vorgeschlagen, die in keinem verwandtschaftlichen Verhältnis zum empfohlenen Familienvater steht. Dann gilt es, einen neunseitigen Fragebogen auszufüllen. Für die Richtigkeit der Angaben auf dem Fragebogen müssen zwei Personen bürgen, denn behaupten kann man schließlich viel.
Hier einige Auszüge:
- Listen Sie bitte auf, welche erzieherischen Aufgaben der Familienvater zur persönlichen und charakterlichen Bildung seines Kindes/seiner Kinder pro Tag/pro Woche übernimmt.
- Regelmäßige Hausarbeit des Vaters dargestellt in Stunden und Tagen und regelmäßige Hausarbeit des Vaters in einzelnen Tätigkeiten
- Beschreiben Sie die wichtigsten Merkmale des Frauenbildes, das der vorgeschlagene Familienvater Ihrer Meinung nach hat.
Ich freue mich natürlich auf die Veranstaltung, schon allein fürs Networking. Keine Frage. Doch ich bin auch gespannt auf eure Meinungen. Was macht einen Vater zum Spitzenvater? Wie viele potenzielle Kandidaten gibt es in eurem persönlichen Umfeld und was haltet ihr von solch einem Preis?
Ich habe doch glatt so ein Prachtexemplar zu Hause, vielleicht sollte ich ihn vorschlagen; damit er sieht, daß ich ihn nicht immer zum persönlichen „Spaß“ mit meinen gleichwertigen Vorstellungen malträtiere….
Nach dem ersten Kind hätte ich meinen Mann auch nominieren wollen. Nach dem zweiten erwischte uns dann doch wieder die Realität.