Wenn man sich die neuesten Nachrichtenmeldungen zum Thema „berufstätige Mütter“ zuschicken lässt, landen mitunter schon ulkige Meldungen im Posteingang. Bei der Schlagzeile der Zeitschrift BUNTE „Victoria Beckham: Eine arbeitende Mutter zu sein ist hart“ musste ich tatsächlich zweimal hinschauen, bevor ich begriff, dass die BUNTE es wirklich ernst meint, wenn sie schreibt: „Millionen Frauen kennen den Spagat zwischen Beruf und Familie. Eine davon ist Victoria Beckham“.
Ja, wir alle fühlen mit ihr, wenn sie über den Spagat zwischen Mutterpflicht und Designer-Karriere spricht. Im Interview mit einem britischen Modemagazin berichtete sie von ihrem Alltag und stellte fest: „Eine arbeitende Mutter zu sein ist der härteste Job überhaupt.“
Ich persönlich, würde sie ja gern mal auf einen Kaffee (nein, zu einfach…, lieber Latte Macchiato) einladen, die Victoria. Es wäre mir eine Freude, sie beim genussvollen Löffeln des Kaffeeschaums für ein paar Minuten von ihrem harten Dasein als berufstätige Mutter abzulenken. Wirklich helfen könnte ich ihr bei ihrer Doppelbelastung wohl kaum, ist ihre Lage doch alternativlos. Wenn der Gatte nur an sein Hobby Fußball denkt, muss sich eben die Gattin um eine einträgliche Beschäftigung kümmern.
Bevor ich es je wieder wagen sollte, mich über die gelegentlichen Schwierigkeiten in meinem Dasein als berufstätige Mutter zu ärgern, werde ich innehalten und einen Moment lang an die Spagat machende Victoria denken.
Haha! Sehr wahr! :)
Sorry, aber das ist echt ein so doofer Artikel, der macht mich echt stinkig.
Ich hab keine Ahnung, wo der Unterschied zwischen einer Modedesignerin (nimm doch mal Jette Joop oder eine der beiden Mädels von Issever Bahri oder wen auch immer) und einer Modedesignerin (nimm doch mal Victoria Beckham) sein sollte.
Der Job ist ein Knochenjob, scheiss egal, wer man ist, wie viele Kinder man hat (je mehr, desto schwieriger zu stemmen) und ob man vorher schon mal irgendwo gesungen hat oder nicht.
Denn ich sehe es eher so: Gerade weil sie jeder kennt, sind die Ansprüche an sie und ihre Stücke wesentlich höher als an andere (Issever Bahri können übrigens nicht von ihrem Modelabel leben, obwohl sie ihre Stücke auf der Fashion Week zeigen dürfen!). Das heißt, sie muss wesentlich mehr arbeiten als du und vermutlich als wir beide zusammen. Denn sie hockt nicht von 9 bis 3 in einem schnöden Büro und macht irgendwas nettes am Computer. Schon mal gesehen, wie es so läuft im Modebusiness? Nein? Dann solltest du viell. wirklich mal versuchen mit ihr einen Latte trinken zu gehen, aber ich befürchte, dazu wird sie keine Zeit haben, denn neben ihrem Fulltimejob hat sie noch ein paar Kinder zu versorgen und ich gehe schwer davon aus, dass sie das bisschen übrige Zeit lieber sinnvoll mit ihren Kindern nutzt…
Was genau ist denn an der Aussage falsch: Eine arbeitende Mutter zu sein ist hart? Oder willst du mit deiner Aussage über ihren Mann – den Hobbyfussballer – etwa sagen, sie sollte sich lieber zu Hause in die Küche stellen, weil der ja genug Geld nach Hause bringt – mit seinem Hobby.
An der Aussage „Eine arbeitende Mutter zu sein ist hart?“ ist absolut nichts falsch. Die unterstreiche ich, Haken dran, Ausrufezeichen dahinter.
Wenn jedoch jemand sagt „Millionen Frauen kennen den Spagat zwischen Beruf und Familie. Eine davon ist Victoria Beckham“, dann macht mich das stinkig. Leider habe ich das Interview nicht im Original finden können und die BUNTE hat ihr da etwas in den Mund gelegt, was sie so nicht sagen wollte. Aber ich denke, dass das, was Victoria Beckham leisten muss, weit weg ist von einem Spagat zwischen Beruf und Familie.
Es ist eine Herausforderung, die sie gern angenommen hat und die sie ganz offensichtlich meistert. Dafür Respekt, aber es ist ja nicht so, dass sie keine Annehmlichkeiten genießt, auf die ein Großteil berufstätiger Mütter nicht zurückgreifen kann.
Selbst die, die im Büro von 9 bis 3 etwas nettes am Computer machen und sich beklagen, dass ein Meeting am Nachmittag angesetzt wurde, klagen für mein Dafürhalten schon auf hohem Niveau. Wie ist es mit berufstätigen Müttern im Einzelhandel oder in sozialen Berufen? Die fassen sich doch an den Kopf, wenn sie von solchen Luxusproblemen lesen.